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Im SIVUS-Konzept wird eine Systematisierung der Arbeitsabläufe
und Aktivitäten versucht. Für Nutzerinnen ebenso wie für Mitarbeiterinnen sollen Austauschmöglichkeiten geschaffen werden. Dabei geht es um die immer wiederkehrende Frage: Bin ich mit dem Prozeß und dem Ergebnis meines Handelns zufrieden, oder würde ich beim nächsten Mal etwas anders machen?
Eine Besonderheit des SIVUS-Konzeptes besteht – wie bereits erwähnt - darin, dass es gleichermaßen auf die Tätigkeit der Nutzerinnen und der Begleiterinnen angewendet werden kann. Die obengenannten Fähigkeiten -
Planungsfähigkeit, Arbeitsfähigkeit, Beurteilungsfähigkeit sowie als Basis soziale Fähigkeiten - stehen auch bei den Begleiterinnen im Vordergrund der Teamarbeit. Die tägliche Arbeit - ebenso wie der Wochenablauf,
der Ablauf eingegrenzter Projekte etc. - wird gemeinsam geplant und reflektiert. Individuelle Bedürfnisse und Interessen finden innerhalb des sozialen Gefüges 'Team' Berücksichtigung. Das Begleiterinnenteam geht
multiprofessionell und arbeitsteilig auch innerhalb hierarchischer Strukturen vor. Dies bedeutet, dass die Arbeitssituation im Team mit ihren Auswirkungen auf die Bewohnerinnengruppe ebenfalls von den oben genannten
vier Fähigkeiten der Team-Mitglieder bestimmt wird: - Soziale Fähigkeiten
bestimmen den Umgang der Begleiterinnen untereinander und die Fähigkeit des Teams zu demokratischen Umgangsweisen. Leitung wird im Konzept als Sprecherin des Teams verstanden. - Unter der Planungsfähigkeit
wird im SIVUS-Konzept die Fähigkeit des Teams verstanden, sich Zeiten und Orte zu schaffen, an denen Ziele gesteckt und die Arbeit geplant werden kann, z.B. in den täglichen Übergaben, in der Gesamtkonferenz/Teamsitzung oder im externen Austausch.
- Arbeitsfähigkeit
beinhaltet auch die Herstellung einer hohen Arbeitszufriedenheit durch die Mitwirkung der Begleiterinnen. Diese wird erreicht durch eine möglichst weitgehende Beteiligung aller Beteiligten an wichtigen Fragen, ob es pädagogische, ökonomische oder organisatorische sind.
- Beurteilungsfähigkeit
beinhaltet im Zusammenhang mit den sozialen Fähigkeiten auf Teamebene v.a. die Möglichkeit, sich gegenseitig konstruktives Feedback zu geben und anzunehmen, d.h. eine konstruktive Auswertung vornehmen zu können. Dadurch ist eine regelmäßige und "alltägliche" Überprüfung der Arbeit leistbar, so dass gegebenenfalls eine Änderung herbeigeführt werden kann. Die Vorgehensweisen werden kommuniziert und ausgewertet. Dadurch wird eine Kontrolle eingebaut, die verhindern hilft, dass die Begleiterinnen ihre Macht in der Arbeit mit den Bewohnerinnen mißbrauchen bzw. nicht konstruktiv verwenden.
Die Begleiterinnen systematisieren die Arbeit in der Art einer sich wiederholenden Schleife:
... --> PLANUNG --> AKTIVITÄT --> REFLEXION --> ...
Oder - im ganzen Satz: Eine Aktivität planen, d.h. eine Idee haben und ein Vorstellung zu entwickeln, wie man diese Idee umsetzen könnte, die Aktivität oder Tätigkeit ausführen und
schließlich den Prozess und das Ergebnis auswerten und reflektieren.
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